14. März 2025
Einen gerechten Frieden kann es nur geben,
wenn die Besatzung beendet ist
und alle Menschen die gleichen Rechte genießen!
Das Programm des Solidaritätsabends
- Riad Othman, Nahost-Koordinator von medico international
- Anita Di Bianco von der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden
- Mohamed Ghanem (angfragt) von der Palästinensischen Gemeinde Hessen
- Duzeni – Musik auf Griechisch, Türkisch und Deutsch
- Gedichte vorgetragen von Erich Schaffner
- Peter Rieth am Akkordeon
„Nach über einem Jahr Krieg sind die Lebensgrundlagen von mehr als zwei Millionen Menschen in Gaza zerstört. Wohn- und Krankenhäuser, Schulen, Universitäten, Moscheen und Bibliotheken, sogar landwirtschaftliche Flächen und Bäume: Nichts ist verschont geblieben. Hunderttausende Menschen harren auch nach Beginn der Waffenruhe in Notunterkünften oder unter freiem Himmel aus oder haben sich aufgemacht, um zu ihren zum großen Teil zerstörten Wohnungen und Häusern zurückzukehren, wo dies möglich ist.
Dringend benötigte Medikamente und Lebensmittel gelangen nun in größerer Menge nach Gaza. Die Not der Menschen bleibt jedoch auch mit den avisierten bis zu 600 Lastwagenlieferungen täglich groß. Unsere Partnerorganisationen kämpfen weiter, um Hunger und Infektionskrankheiten einzudämmen.“ (medico international)
Obwohl seit dem 20.1.2025 wieder Hilfslieferungen nach Gaza kommen,
bleibt die Not der Menschen unermesslich.
Mindestens 45.000 Tote und die Zerstörung der zivilen Infrastruktur sind das Ergebnis politisch gewollter Handlungen. Dies sind nicht einmal in der Sprachregelung des israelischen Militärs Kollateralschäden, wie zivile Opfer in Kriegen sonst verharmlosend genannt werden. Teile der israelischen Regierung bekennen sich offen dazu.
Medico international…
ist eine sozialmedizinische Hilfs- und Menschenrechtsorganisation.
In Gaza ist medico seit vielen Jahren tätig. Die Partnerorganisationen versuchen unter schwierigsten Bedingungen fortzuführen, was sie zuvor in ihren nun weitgehend zerstörten Einrichtungen taten.
Die maßlose Kriegsführung wird gerechtfertigt als Selbstverteidigung infolge des mörderischen Angriffs der Hamas am 7. Oktober 2023. Tatsächlich nutzt die rechtsradikale israelische Regierung diesen Angriff um ihr Ziel eines rein jüdischen Staates ohne palästinensische Bevölkerung vom Jordan bis zum Mittelmeer voranzutreiben. Mehrere Minister der Regierung propagieren gemeinsam mit radikalen Siedlerorganisationen eine neue jüdische Besiedlung des Gazastreifens und eine Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung zumindest aus dem Norden Gazas. Durch die von Trump Anfang Februar geäußerte Idee, den kompletten Gazastreifen ethnisch zu säubern, haben diese Pläne neuen Auftrieb erhalten.
Projekt 1
Mayasem: Lebensmittelhilfe und Schulunterricht unter Bombenhagel
Bereits selbst zu Geflüchteten geworden, organisierte die Jugendorganisation Mayasem Association for Culture and Arts eine Suppenküche in einer der Zeltstädte in Rafah. Nach ihrer erneuten Vertreibung kehrten die Aktivist:innen nach Khan Younis zurück, wo das Kollektiv unter extrem prekären Bedingungen versucht, eine notdürftige Lebensmittel- und Trinkwasserversorgung abzusichern, eine Solarstromversorgung aufzubauen sowie psychologische Betreuung und Aktivitäten für Kinder zu organisieren.
Mit medico-Unterstützung hat Mayasem begonnen, für die Kinder in der Gegend regelmäßig Unterricht anzubieten, der seit einem Jahr für 600.000 Kinder und Jugendliche nicht mehr stattfinden konnte.
Das Betätigungsverbot für die UNRWA, der Hilfsorganisation der UN, ist eine weitere Maßnahme, um die Lebensbedingungen der Menschen in Gaza noch unerträglicher zu machen. Die UNRWA soll aufgrund eines israelischen Gesetzes keine humanitäre Hilfe mehr leisten. Damit wäre auch die Versorgung mit Lebensmitteln und Medizin nicht mehr gewährleistet.
Wir wollen dieser Katastrophe nicht tatenlos zusehen. Auch wenn unsere Mittel sehr begrenzt sind, wollen wir für medico Spenden sammeln. Diese sollen Projekten zugutekommen, die einen Beitrag zur Linderung der Not in Gaza leisten.
Projekt 2
PMRS: Pausenlos im Einsatz
Die Palestinian Medical Relief Society versorgt im gesamten Gazastreifen an mehr als 50 Orten Binnenvertriebene medizinisch und hilft bei der Evakuierung und Erstversorgung von Verletzten. Die Helfer:innen versuchen auch, den Ausbruch von Infektionskrankheiten unter den Menschen einzudämmen, die auf engstem Raum ausharren müssen.
Trotz der unübersehbaren Kriegsverbrechen unterstützt die deutsche Regierung weiterhin die ultrarechte israelische Regierung durch Waffenlieferungen und diplomatische Rückendeckung. Wir fordern von der deutschen Regierung, dass sie sich stattdessen für weitere humanitäre Hilfe, einen dauerhaften Waffenstillstand, Friedensverhandlungen, Freilassung aller Geiseln und unrechtmäßig Gefangenen sowie die weitere Unterstützung der israelischen und palästinensischen Friedensgruppen einsetzt.
Einen gerechten Frieden kann es nur geben, wenn die Besatzung beendet ist und alle Menschen die gleichen Rechte genießen!